Im Rahmen einer Pressekonferenz hat die Deutsche Bahn gestern die neue „BahnCard 200“ vorgestellt. Dies sei der nächste logische Schritt und eine kleine Revolution im Reiseverkehr, so ein Sprecher der Bahn: „Mit der BahnCard 200 runden wir unser Portfolio nach oben ab; sie ist ein richtiges Premiumprodukt.“
Die „BahnCard 200“ sei zwar doppelt so teuer wie die bisherige BahnCard 100, „doch diese Investition macht sich ab der ersten Fahrt mehr als bezahlt.“ Denn es gelte wie bei der BahnCard 100 freie und unbegrenzte Zugwahl, doch zusätzlich bekämen die Bahnkunden für jede Fahrt den normalen Ticketpreis gutgeschrieben: „Damit folgen wir dem derzeitigen Wirtschaftstrend, der vor allem von Negativzinsen beherrscht wird. Diese Entwicklung wollen wir gerne anunsere Kunden weitergeben.“
Die Rückvergütung der Tickets erfolge dabei in einem besonders übersichtlichen, teilweise rekursiven System, nach dem auch alle anderen Ticketpreise berechnet werden sollen: „Viele Kunden haben sich über unser altes, aus ihrer Perspektive unübersichtliches System beschwert. Das neue Systen – „RekuBaTi“ genannt – steche nun durch besondere Transparenz hervor: „Der neue Rekuflex-Tarif setzt sich flexibel pro Fahrt aus allen bisher gefahrenen, sowie den zukünftig noch zuerwartenden Kilometer zusammen, jeweils gewichtet nach Zugart und Klasse. Weichen die tatsächlichen Fahrten von der Prognose ab, so passen sich automatisch alle bezahlten und noch zu bezahlenden Tickets an – das ist maximale Flexibilität und Transparenz für den Kunden, der ja schließlich am besten weiß, wie viel er fährt und noch fahren wird.“
Ein Nebeneffekt des neuen Tarifsystems sei es, dass spätentschlossene Besitzer der „BahnCard 200“ besonders profitierten, denn dann würde die Bahn keine Frühbuchertarife mehr gutschreiben können, sondern nur die teureren Normaltarife. „Ja, Spätentschlossene können uns jetzt richtig pleite fahren.“, machte der Sprecher einen kleinen Scherz.
Doch nicht nur die Preisstruktur ändere sich. Mit der „BahnCard 200“ gelte nicht nur das Versprechen der Bahn, mit 100% Strom aus alternativer Erzeugung zu fahren, sondern jeder einzelne Zug würde Energie ins Netz zurückspeisen – „und zwar zu 100%.“, so der Bahnsprecher weiter. Dies sei möglich, weil alle Züge nach und nach mit Nabendynamos nachgerüstet würden, ähnlich denen, die man vom eigenen Fahrrad kenne. „Die Züge fahren ja ohnehin, da kann man auch die Energie nutzen und ins Netz zurückspeisen.“
Für weiteres Aufsehen sorgte die Ankündigung, die „BahnCard 200“ mit neuen Funktionalitäten auszustatten: „Jede BahnCard 200 ist automatisch auch eine Kreditkarte und kann auf Wunsch auch mit der Funktionalität der Elektronischen Gesundheitskarte ausgestattet werden.“ So könne man sich bei der Fahrkartenkontrolle gleich auch medizinische Diagnosen stellen und kleinere Behandlungen durchführen lassen. Das Zugpersonal werde gerade entsprechend geschult. Der Sprecher weiter: „Zudem werden auch die BordBistros um ein Sortiment an Medikamenten erweitert und zu richtigen fahrenden Apotheken.“
Getreu ihrer rekursiven Natur wird die „BahnCard 200“ in einem Monat seit einem halben Jahr verfügbar gewesen sein werden.
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