Weitere Fotos. Turns out, Pflanzen werden im Frühling ganz schön interessant. Und meine Bilder beinhalten sehr viel blau.
Moderat in der Wuhlheide
„Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mal in der Wuhlheide spielen werde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Allein die Columbiahalle war Wahnsinn. Ich kann gar nicht fassen, dass ich hier bin!“
Sascha Ring ist sichtlich begeistert, und er darf es auch sein. Es wird gerade richtig dunkel, es ist kühl, aber trocken, die Batterie an Blindern beleuchtet die Menge in der ausverkauften Wuhlheide, die vom ersten Ton an begeistert mitging.
Für einen kurzen, sehr zynischen Moment denke ich: „Ich kanns auch nicht fassen.“, denn vorausgegangen waren anderthalb Stunden vor dem Einlass, an dem gar nichts mehr ging. Die Secus hatten ihre Probleme, die paranoiden Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen (ich wurde nicht mal auf einem arabischen Flughafen so intensiv abgetastet) und ein Konzept zur gezielten Steuerung der Massen und Entlastung über Nebeneingänge war nicht zu erkennen gewesen. Mit Glück habe war ich zur Hälfte des ersten Songs da – Vorband verpasst, aber immerhin bin ich jetzt endlich drin.
Kurztrip nach Hause
„Junge, bist du denn am Sonntach auch dabei?“
„Jo.“
Meine Oma hatte uns zum Geburtstag eingeladen, und mit ein paar freien Tagen und großer Radreiselust beschloss ich, doch mal mit dem Rad von Berlin zur Familie zu fahren – irgendwo zwischen Bremen und Bremerhaven, rund 400 Kilometer. Seit ein Freund vor ein paar Jahren die entgegengesetzte Strecke hinter sich gebracht hatte, um mich zu besuchen, schwirrte dieser Plan lose im Kopf herum – meistens aus Zeitmangel beziehungsweise dem Vorhaben, möglichst viel Zeit mit der Familie und möglichst wenig Zeit mit dem Da-Hin-Kommen zu verbringen, nicht näher verfolgt.
Nun aber war ich am Donnerstag morgens abfahrbereit. Ich chattete noch kurz mit einer Freundin: „Wann willst du eigentlich los?“ – „Wenn ich das Müsli aufgegessen habe.“ – „Gute Antwort, so logisch.“, und sattelte dann auf.
Meiner Streckenplanung folgend würde ich Berlin über Spandau verlassen, dann entlang der Havel und der Elbe zur Lüneburger Heide fahren, und von dort ist es dann nur noch ein HammelKatzensprung nach Hause. Knapp 400 Kilometer, für mich also in zweieinhalb Tagen gut machbar. Ein wenig Sorgen bereiteten mir die vorhergesagten Gewitter, doch es war eher das Gegenteil der Fall: Temperaturen jenseits der 30° und drückende Schwüle machten mir ein bisschen zu schaffen – und auch meine Streckenplanung, die ich schön entlang der Spree gelegt hatte – und nun muss ich mit vollem Gepäck Treppen steigen, weil die Promenade nicht überall barrierefrei zugänglich ist. Das muss ich mal besser nachplanen. Nach der Spree kommt der Spandauer Damm, der gefühlt Ewigkeiten lang ist – und endlich, nach 35 Kilometern geht es das erste Mal in den Wald. Und wie es in den Wald geht, einige Abschnitte sind sehr – rustikal.

Nun ja. Ich wollte es ja gerne über Stock und Stein haben. Ziel erfüllt, würde ich sagen. Den weitaus größten Teil der ganzen Tour bin ich aber über asphaltierte Radwege neben Landstraßen unterwegs gewesen, und das lässt sich ziemlich gut fahren.