Kaum am Kärlingerhaus angekommen, wirft Christian seinen Rucksack förmlich von sich und studiert die zahlreichen Schilder, welche Wander- und Kletterpfade in der Nähe ausweisen. Christian kommt zurück und meint: „Also, der interessanteste Weg ist vermutlich der Funtenseetauern. Schwarz¹, drei Stunden lang, da sind wir rechtzeitig zum Abendessen wieder da. Wollen wir los?“
(Fast) auf den Funtenseetauern
Philipp und ich sind ein wenig erstaunt über Christians Aktionismus. Der ist doch sonst eher… gemütlich?!? Beim Bouldern und Klettern anscheinend aber nicht, und so machen wir uns alsbald wieder auf die Socken. Der Weg führt zunächst wieder über die große Ebene am See vorbei und entlang eines Bachlaufes hinauf auf eine Scharte. Hier ist es noch sehr grün; es gibt nicht nur viele Bäume, sondern auch Büsche und Gräser, die (noch) in vollem Saft stehen. Der Herbst deutet sich durch Schattierungen von Grün und Ocker zum sachten Braun hin an. Sehr schick, das Ganze. Auf einer Wiese, die eine Art kleine Hochebene darstellt, machen wir eine Pause.
Nach der Wiese wird es deutlich steiler; zwischen den spärlicher werdenden Gräsern blitzen immer wieder Felsen hervor, und ab und an braucht man dann doch die Hände. Abermals kommt uns ein Trailrunner entgegen. Nach einiger Kletterei schaffen wir es dann aber bis auf den Grat. Zur Orientierung: wir stehen im linken oberen Bild ganz oben auf der Spitze, dort wo rechts die Kerbe zu sehen ist. Zum Gipfel des Funtenseetauern geht es noch ein gutes Stück weiter rechts auf dem Grat entlang, doch Christian und ich haben an dieser Stelle genug. Wenn man rittlings wo drauf sitzt und die Beine baumeln lassen kann, dann ist der Gehweg sehr schmal. Philipp entscheidet sich für die Erstürmung des Gipfels, und es ist in der Tat recht spannend, ihn aus etwas Entfernung dabei zu beobachten, wie er oben entlang hüpft. Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt schon an den Abstieg gemacht, mühselig und ein wenig schmerzhaft, denn mein Knie mag Abstiege anscheinend überhaupt nicht. Klettern geht interessanterweise, und so versuche ich, rückwärts wieder abzuklettern.

Der wohlbehalten zurückgekehrte Philipp (nun mit einem Leuchten in den Augen) und Christian holen mich ein, und gemeinsam geht es zurück zur Hütte – die sich inzwischen merklich gefüllt hat. Wir verleben einen gemütlichen Abend bei gutem Essen. Weiterlesen „Kletterausflug ins Steinerne Meer (2/2)“