Ich kann mich noch ziemlich gut erinnern an diesen Morgen vor fast genau vierzehn Jahren. Ich war in der 10. Klasse, das Schuljahr ging langsam in die Zielgeraden (auch wenn es sich nicht so anfühlte), und irgendwo in der Gemengelage aus Im-Sommer-Ins-Ausland-Gehen und pubertärem Geplänkel spielte auch das erneut grauenhafte Auftreten des SV Werder eine Rolle.
Es klingelte zur ersten Stunde, und der Fußball war erst einmal beiseite gelegt; es gab Geschichte bei unserem Schuldirektor.
An sich ein netter Mann, aber sehr bedacht auf Hausaufgaben und deren Erledigung, weswegen ich vermutlich damit beschäftigt war, mir etwas aus den Fingern zu saugen und ein leeres Blatt so aussehen zu lassen, als hätte ich was getan.
Es tritt ein – ein freudestrahlender Mann, bester Dinge, und das erste was er sagt ist:
„Guten Morgen Kinners! Wisst ihr, wer neuer Werder-Trainer ist?“ – und so hörten wir von Schaafs neuem Aufgabengebiet.
Natürlich hatten wir vorher schon von ihm gehört, er trainierte ja die Amateure – mit durchaus durchwachsenem Erfolg.
Und der sollte jetzt den Profis beibringen, was Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka und Felix Magath nicht geschafft hatten? Wir waren skeptisch.
Doch unser Lehrer konnte uns beruhigen – und verblüffen: „Thomas Schaaf ist ein Guter, ihr werdet es schon sehen. Der kann was, der war auch hier auf der Schule.“ Weiterlesen „14“